Will und Layken: "Weil ich Layken liebe" - Colleen Hoover

"Ich weiß noch genau , wie sie mit einem riesigen Umzugswagen hier ankam. Das Ding war hundertmal größer als sie, aber sie saß völlig selbstbewusst hinter dem Steuer und parkte ihn mit einer Lässigkeit  in der Einfahrt, die mich total beeindruckt hat. [...] Ich wollte sie kennen lernen."
    ~Colleen Hoover, "Weil ich Layken liebe" (S.260)

 

Genre: Romantik

Verlag: dtv

Ausführung: Taschenbuch

ISBN: 978-3-423-71562-1

Preis: 9,95 [D]

               10,30 [A]

© Cover- und Zitatrechte: dtv

Die Handlung

"Ich will sie nicht mehr, die See.

Ihr könnt sie behalten.

 

Ich habe einen Ort gefunden,

an dessen Ufer ich mich niederlassen will.

Am liebsten für immer.

Seine Wellen wiegen mich sanft.

Sein Wasser fließt still, statt zu tosen.

Und seine Wellen wiegen mich sanft.

Es ist nicht weit, sondern tief.

Und es glitzert grün.

Smaragdgrün.

Nein, behaltet ihr eure See.

Ich weiß jetzt:

Ich.

Liebe.
Den.

See."~Colleen Hoover, "Weil ich Layken liebe" (S. 290)

Dies ist ein Liebesbekenntnis, welches Will Layken ("Lake")  gegenüber ausspricht. Eines von vielen.
Und trotzdem können die beiden nicht zusammen sein. Trotz der vielen Liebesgeständnisse, die sie sich gegenseitig machen. Trotz der Liebe auf den ersten Blick. Denn das Leben stellt sich ihnen beiden mit aller Macht in den Weg und bringt ein unlösbar scheinendes Problem mit sich.

Und das größte Problem ist, dass sie sich und ihren großen Gefühlen unmöglich aus dem Weg gehen können; sie wohnen sich jetzt gegenüber.

Die Rezension

Kaum, dass Layken nach Ypsilanti (Michigan) gezogen ist, trifft sie auf ihren neuen Nachbarn Will. Und sogleich knistert es um die beiden. Eindeutig. Bereits die erste Begegnung ist unheimlich rührend inszeniert. Und direkt ist man in dem Geschichtsgeschehen drin. Direkt hat man sich in die beiden verliebt: In Will, der wie durch Zauberhand immer da ist, wenn sie ihn braucht, selbst obwohl sie nicht zusammen sein können und in Lake, wie sie zu cool ist, ihre Gefühle auszuleben in Gegenwart anderer. Und schließlich ihre gemeinsame Liebe für Poetry Slam. Und ihre gemeinsame Liebe für The Avett Brothers. Jaaaaaa, es gibt vieles, was man an den beiden mag.

Das einzige, was einem Leser natürlich missfällt ist, dass die beiden nicht zusammen sein können, weil er ihr Lehrer an der High School ist. Aber die drei Tage davor, in denen sie zusammen sind, sind die schönsten Momente, die man in einem Buch überhaupt lesen könnte. Dadurch ist es umso mehr schade, dass ihre Liebe verboten ist. Klar würde er alles für sie aufgeben, wenn es so einfach wäre, einfach bloß seinen Job kündigen zu müssen. Doch das ist es leider nicht. Will hat einen neunjährigen Bruder. Aber keine Eltern. Und folglich hat er die Verantwortung für ihn übernommen. Und da er sonst kein Geld bekommt, muss er den Job weiter ausführen, um sich um seinen Bruder, den er auf gar keinen Fall verlieren möchte, weiterhin kümmern zu können.
Es ist schrecklich, dass beide ihre Eltern, beziehungsweise nur ein Elternteil in Lakes Fall, verloren haben. Wobei ich sagen muss, dass mir dieser Zufall ein wenig zu groß war.

Gut wiederum fand ich alle Charaktere. Und vor allem die Vielfältigkeit derer. Vor allem habe ich allerdings Eddie ins Herz geschlossen. Trotz all dem, was ihr Qualvolles in ihrer Vergangenheit widerfuhr versprüht sie, sobald sie einen Raum betritt, Glück und Fröhlichkeit. Nicht zu vergessen Kel und Caulder. Die beiden Neunjährigen, die noch in ihrer Fantasiewelt gefangen sind und mit imaginären Schwertern schwingen. Unglaublich süß.

Was mir allerdings am besten gefiel waren die Poetry Slams. Durch dieses Buch hab ich mich wirklich darin verliebt. Sie können unendlich tiefsinnig sein, aber auch die Lebensgeschichte von interessanten Personen erzählen. Eben sehr vielfältig. Und diese wenigen Verse sind es, die das Buch besonders ausmachen. Ich liebe sie. Diese Gedichte sind etwas, was die schrecklichen Dinge, die in diesem Buch passieren irgendwie auffrischen. Und es passieren verdammt viele Dinge neben dem Beziehungsproblem von Will und Layken.

Doch Ende muss Lake zugeben, dass man nicht immer nur Kürbisse schnitzen kann und lieber handeln sollte. In jeglichen Belangen.

Das Fazit

Also kann ich abschließend nur noch sagen, wie unendlich rührend diese Geschichte ist. Allerdings ist es mir ein wenig zu viel Pech im Leben der beiden.

Aber dennoch ist es ein humorvoller Roman, der zum Nachdenken anregt und das Leben feiert.

4/5 Sternen

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