"New York zu verschenken" - Anna Pfeffer

"Anton: Du siehst dir jemanden an mit deinen Mikroskop-Augen und glaubst ihn zu kennen, glaubst zu wissen, was sein Lieblingsessen ist (das war nur Glück beim Raten!), glaubst zu wissen, wie oberflächlich seine Gedanken sind [...]. Schublade auf, Anton rein, und zu!"

(S. 67)

Genre: Chatroman, Liebesroman

Verlag: cbj

Erscheinungsdatum: 29.08.2017

Ausführung: Klappenbroschur

Seitenanzahl: 331

ISBN: 978-3-570-17397-8

Preis: 14,99€[D]; 15,50€[A]

 

© Cover- und Zitatrechte: cbj, Verlagsgruppe RandomHouse

 



Die Handlung

Anton, frisch getrennt von Exfreundin Olivia, hat ein Problem, inform einer All-inclusive-Reisen nach New York für zwei.

Die Tickets sind bereits gebucht - allerdings für Olivia Lindmann.

Anton, der das Leben schier nicht schlecht sehen kann, entscheidet sich, im Internet nach einer anderen Olivia Lindmann zu suchen.

Eine meldet sich tatsächlich, doch sie ist vollkommen anders, als Anton es erwartet hätte.


Die Rezension

Ein auffallendes Cover im New York-Look lockt den Leser gleich an. Doch was verbirgt sich hinter dem knalligen pink? Ist der Inhalt denn auch wirklich gut? Kann man en komplettes Buch nur mit Chatverläufen füllen?
Ja, das kann man! Die beiden Autorinnen, die sich unter dem Pseydonym verbergen, haben es durchweg bewiesen. Eine Erzählung, die über die Schwelle des Chats hinaus geht, hab ich mir lediglich an einer Stelle gewünscht; da allerdings sehnlichst. Wobei das vielleicht auch einfach bloß daran gelegen haben mag, dass ich unbedingt endlich hinter die Chat-Fassade der Charaktere blicken wollte.

Realitätsgetreu entwickelt sich der Chat zwischen den Internetbekanntschaften Liv und Anton immer ein Stück weiter. Ich selbst habe eine Internetfreundin und kann nur bestätigen, dass die Beziehung der beiden wirklich so Fundament finden kann. Heute ist es keine utopische Vorstellung mehr, das jemand einem übers Internet ans Herz wachsen kann. Das geht ganz leicht; man muss nur lange genug durchhalten und chatten, chatten, chatten.

Das spiegelt sich m Inhalt des Romans auch wieder. Anfangs haben beide vom jeweils anderen vollkommen faslche -und vor allem vorurteilbehaftete - Vorstellungen. Auch dem Leser geht es so. Als Leser lernt man die Charaktetere auch immer Stück für Stück besser kennen. Man macht gedanklich die selbe Entwicklung wie Anton und Liv durch. Erst dachte auch ich, dass Anton echt verdammt oberflächlich und verwöhnt ist (wobei er zweifelsohne auch verwöhnt ist). Doch er ist so viel mehr. Auch Livs Charakter war anfangs schwer zu verstehen. Doch ganz allein durch SMS lernt man beide kennen, dass man mit Ende des Romans feststellt, dass man die Charaktere nun in- und auswendig kennt - wie bei jedem anderen Roman auch. Ganz ohne Beschreibungen außerhalb des Internets.

Freut euch also auf schlagfertige Konversationen und eine innige Beziehung, die in Vorurteilen anfängt.

 

Leider aber war das Ende durchaus vorraussehbar. Und der Schluss mit einer plötzlichen Meinungsänderung ist mir dann doch zu aprubt und unbegründet.

Das Fazit

Der Inhalt durchweg berührend - aber dennoch mit einer gewissen Distanz des Internets - doch dann folgt der Schluss. Das Ende hat mich etwas enttäuscht.

4/5 Sternen


Die Autorinnen hinter "Anna Pfeffer"

Hinter dem Pseydonym "Anna Pfeffer" stecken Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. Beide sind miteinander befreundet eit einer gemeinsamen Schulzeit in Wien Schon damals dachten sie sich Geschichten aus - und das machen sie bis heute noch gerne.

Zusammen sind sie über 70 Jahre alt, haben zwei Männer und sechs Kinder.

 

Aus "Anna Pfeffer"s Feder stammt auch der Erfolgsroman "Für dich soll's tausend Tode regnen" und "Flo, oder der Tag, an dem die Maus verrutschte".


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Kommentare: 2
  • #1

    Trinas Bücherwelt (Donnerstag, 05 Oktober 2017 10:35)

    Liebe Sophia,

    dein Blog hat mich wirklich begeistert. Habe ein wenig in deinen Rezensionen gestöbert und mir fiel "New York zu verschenken" direkt auf, Dieses Cover gefällt mir total gut doch die Meinungen sind da ja immer ein wenig gemischt was den Inhalt angeht. Daher ist es noch nicht auf meinem SUB gelandet. Mal sehen :)

    Ganz liebe Grüße

    Trina

  • #2

    Booksloveforeveryone (Samstag, 07 Oktober 2017 09:47)

    @Trinas Bücherwelt
    Liebe Trina,
    ich freue mich sehr darüber, dass du auf meinem Blog gelandet bist. Und ja, gerade bei "New York" zu verschenken findest du auch sehr viel negative Meinung. Das liegt einfach daran (jedenfalls denke ich das mal), dass es a) ein Chat-Roman ist. Es ist schon etwas seltsam, einen kompletten Roman aus nichts als Chats zu lesen. B) Hat man Anfangs wirklich das Gefühl, dass die Charaktere nur oberflächlich angekratzt sind. Das hat sich bei mir dann irgendwann sozusagen gewandelt.

    Liebe Grüße,
    Sophia