Spin-Off zur PAN-Trilogie: "Die magische Pforte der Anderwelt" - Sandra Regnier

Spoiler Für die PAN-Trilogie in dieser Rezension!

"Der Typ vor uns sah mich jetzt genauso durchdringend an. Und nachdem er die Narben auf meinen Beinen registriert hatte, schien er sich sicher.

'Du', sagte er leise, aber bestimmt. 'Du bist es.'"

~S.50

Genre: Fantasy. Romantik

Verlag: Carlsen 

Erscheinungsdatum: 29. September 2017

Ausführung: Taschenbuch

Seitenanzahl: 331

ISBN: 978-3551316875

Preis: 8,99€[D]; 9,30€[A]

 

© Cover- und Zitatrechte:Carlsen



Die Handlung

"Nun gab es kein Zurück mehr.

Allison Murray musste die Pforte wieder schließen und das aufziehende Unheil abwenden. Leider war sie widerborstiger als eine Drachenhaut."

~S.98

Die sechzehnjährige Allison macht in der Regel gerne einen großen Bogen um das Mary Kings Close. Eine weitere Touristenattraktion Edinburghs, nichts anderes - nur halt unterirdisch.

Doch bei einer Führung öffnet sie ganz aus Versehen die magische Pforte, die seit Ewigkeiten geschlossen war.

Keiner weiß so recht, was das zu bedeuten hat.

Erstmal ist die einzige Folge, dass ihr ein bildhübscher (aber auch schrecklich eingebildeter) Elf namens Finn ständig nachstellt. 

Doch allzu bald wird klar, dass hinter der Pforte eine tödliche Bedrohung steckt. 


Die Rezension

Nachdem ich die PAN-Trilogie bereits letztes Jahr gelesen hatte, freute ich mich umso mehr auf das Spin-Off, von welchem ich über Instagram erfuhr. Umso mehr Freude empfinde ich, euch allen diesen Roman nun auch vorstellen zu können. 

 

Vielleicht erinnern sich die Leser der PAN-Trilogie ja noch an Felicity, die von einem Missgeschick ins nächste gestolpert war. Aber dafür war sie umso herzlicher. Und irgendwie bereits vor Jahrhunderten an den Elfen Lee versprochen wurde.  In diesem Spin-Off haben wir andere Protagonisten. Nämlich die sechzehnjährige Allison und Fionngall. Da ich den Namen genauso kompliziert wie Allison finde, bin ich ziemlich froh darüber, dass sie ihn einfach Finn nennt. 

Allison ist mindestens genauso liebenswert wie auch Felicity. Kein Wunder also, dass sie beiden sich auf Anhieb verstehen, als sie sich treffen. (Ja, es gibt ein - wenn auch geringes - Wiedersehen mit Lee und Fay!) Allison ist etwas pump im Umgang mit... eigentlich jedem. Wenn sie etwas anpackt, geht das gerne mal nach hinten los. Auf ihre Eltern ist sie weniger gut zu sprechen, da diese sie in ein Mädcheninternat gesteckt haben.

Vom Aussehen her wird sie nicht als eine besondere Schönheit dargestellt. Vielmehr ist sie etwas unzufrieden mit sich selbst. Sie hat rote Haare, die sich kaum wirklich bändigen lassen und langt gerne mal beim Essen ordentlich zu. 

Noch viel größer ist sie in Sachen Herzlichkeit. Ihren beiden Freundinnen gegenüber ist sie eine treue Seele und es ist geradezu herzerwärmend, wie die drei miteinander umgehen. Die drei haben untereinander einen Geheimcode ausgetüftelt, um in aller Ruhe über andere Reden zu können (Wenn Dich der Geheimcode interessiert, klicke hier).

Ich musste jedes Mal schmunzeln, kaum dass der Geheimcode auch nur erwähnt wurde. 

 

 Erst nach und nach sickert bei ihr durch, dass es Elfen gibt. 

"Es gab Elfen!

es existierte tatsächlich diese Gattung der Feen, die keine niedlichen kleinen Blumenkinder  à la Tinkerbell waren. [...] Sie waren äußerst attraktiv und - das musste gesagt werden - unsympathisch."

~S.100

Allisons Vergangenheit war auch nicht so recht strahlend: Sie stürzte bei einer Expedition ihrer Eltern schrecklich und hat riesige Narben davongetragen. Außerdem trägt sie ein Zeichen des Pans ohne es zu wissen. 

 

Diese beiden Umstände findet Finn enorm fragwürdig und obwohl er selbst Allison gegenüber mehr als verschwiegen ist, lässt er keine Gelegenheit aus, sie auszufragen.

Finn ist erstmal einfach nur ein gutaussehender Griesgram. Doch mit der Zeit entwickelt sich sein Charakter und kurze Lichtblitze eines vollkommen anderen Finns erscheinen. Regnier beschreibt es sehr schön, wie er sich mit der Zeit schließlich ein Stück für Allison öffnet. Und sie schließlich mit seinem Leben zu beschützen versucht. 

 

All das hält Regnier in einem wunderschönen Rahmen fest. Ihr Schreibstil hat sich im Vergleich zur PAN-Trilogie nicht weltbewegend verändert. Fans der ursprünglichen Trilogie wird also auch das Spin-Off sicher gut gefallen. 

Leider aber drehte sich der Roman etwas um den selben Punkt: Allison sitzt in der Schule, Finn nimmt sie mit, wieder in der Schule, Finn kommt wieder, wieder in der Schule, Finn kommt wieder. Da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. 

 

Am Ende des Romans bleiben viele, viele Fragen offen. Und ich fiebere nun auf Teil 2 hin. 


Das Fazit

Auch hier wieder einzigartige Charaktere, gefasst in einem beeindruckenden Schreibstil.

Man findet sich direkt in der Geschichte ein und muss schon von Anfang an mehr als einmal schmunzeln.

Und es bleiben mal wieder viele Fragen offen.

Geringe Schwächen lagen jedoch im Wiederholungscharakter. 

4/5 Sternen

Sandra Regnier

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Heute ist Sandra Regnier selbstständig und versteht es, den schönen Dingen des Lebens den richtigen Rahmen zu geben. Das umfasst sowohl alles, was man an die Wand höngen kann, als auch die Geschichten, die ihrer Fantasie entspringen.

© Autorenbeschreibungsrechte: Carlsen



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