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A WInter Romance: "Kiss me in London" - Catherine Rider

Genre: Winterromanze

Verlag: cbj

Erscheinungsdatum: 01.10.2018

Ausführung: Klappenbroschur

Seitenanzahl: 315

ISBN: 978-3-570-16520-1

Preis: 13,00€[D]; 13,40€[A]

 

© Cover- und Zitatrechte: cbj

Dies ist Teil 3 der Reihe. Da allerdings die Bücher nicht aufeinander aufbauen und die Protagonisten von Band zu Band wechseln, kann man die Teile unabhängig voneinander lesen.



Handlung

"Dann richtet sie ihren Blick wieder nach vorn. Im selben Moment gehen die Lichter aus und der zweite Akt beginnt. Ich ertappe mich dabei, wie ich hoffe, dass wir unser Gespräch nach dem Stück noch ein wenig fortsetzen können."

~S.58

Jason und Cassie treffen zufällig aufeinander, nachdem sie beide einen schlechten Tag hatten: Jason hat ein Vorsprechen vermasselt und Cassie weiß nachdem sie ihr Studium geschmissen und ihren Freund verlassen hat, nichts mehr wirklich mit sich anzufangen. 

Da beide nicht so richtig wissen, wohin sie das Leben führt, erkunden die beiden eine Woche  vor Weihnachten gemeinsam Londons Theaterbühnen. 

Doch man kann die Wahrheit nicht auf ewig verdrängen; früher oder später werden die beiden sich dieser stellen müssen. 

Schaffen sie das - gemeinsam?


Rezension

Was soll ich sagen? Nicht nur das Cover versetzt in weihnachtliche Stimmung, sondern auch der Inhalt: mitsamt allem, was dazugehört. Und natürlich diesem Extra-Plus an einer Menge Theatereinblicke; von Collegetheater, über Mitmachtheater, bis hin zu der klassischen Vorstellung auf der Bühne ist wohl so ziemlich alles dabei. (Auch wenn ich mich echt frage, wie man sich die Eintrittskarten so vieler Vorstellungen bloß leisten kann...)

Kommen wir aber mal zum wichtigsten Bestandteil eines Romans: Den beiden Hauptfiguren

Jason gibt die klassische Figur des Schauspielers ab, dessen Eltern ihn in eine andere Richtung drängen wollen... LANGWEILIG! Dieses ganze Hin und Her ist doch mittlerweile altbekannt für Schauspielerfiguren. Ein bisschen mehr Kreativität bei dieser Figur hätte sicherlich nicht geschadet. 

Cassie hingegen ist da etwas ausgefeilter. Ihre Mutter will sie zwar auch zu einer anderen Berufswahl drängen, als sie es sich selbst ausgemalt hätte, doch will diese Cassie zur Schauspielerei überreden - und nicht umgekehrt. Das ist dann wohl mal endlich etwas anderes! Allerdings ist Cassie natürlich stur dagegen - doch übertreibt es manchmal auch in dieser Sturheit, was sie mir etwas unsympathisch macht. 

Auch Jason wird mir nicht richtig sympathisch; allen voran ab dem Punkt, ab dem auch er Cassie zur Schauspielerei überreden will, nicht. Es ist schließlich ihr Ding und nicht seines. Außerdem kennen sie sich gerade wenige Tage, als er damit anfängt, sie auch dahin zu drängen. 

Noch so ein Punkt, der mich an diesem Roman gestört hat: Die beiden verlieben sich ineinander, ohne großartig miteinander zu reden. Sie sitzen ja ständig in irgendwelchen Vorstellungen und normalerweise ist im Theater wenig Gelegenheit zum Reden, wenn man sich sehr für ein Stück interessiert.

Somit beurteile ich dieses Von-einer-Vorstellung-in-die-nächste doch sehr zweischneidig. Einerseits ist es interessant, diese Bandbreite an Theater vor Augen geführt zu bekommen und in eine - mir bisher völlig fremde - Welt abzutauchen, andererseits aber führt das dazu, dass die beiden kaum Chancen haben, sich ordentlich kennenzulernen. Und die Zeit, in der sie mal nicht im Theater sitzen und tatsächlich reden können wird im Roman viel zu oft übersprungen.

Natürlich gab es aber auch vieles, was mir gut gefiel: 
Allen voran waren das die Sequenzen, in denen die beiden ein extrem ineinander verliebtes Ehepaar parodierten. 

Was mir aber auch gefiel, war der Blick zweier Seiten auf das Theater. Neben all den Vorstellungen, die sie besuchen und klar die positive Seite zeigen, kommt nämlich auch etwas Kritik zum Vorschein, der Cassie eine realistische Note verleiht: 

"Diese Leute sind ein bisschen wie Gespenster […] Schauspieler, die nichts oder zu wenig zu tun haben. Sie hängen hier rum, erzählen sich ihre Geschichten aus alten Zeiten und hoffen darauf, dass sich irgendein Fremder zufällig an sie erinnert, damit sie sich wieder wie Stars fühlen können - wenigstens für einen kurzen Moment."

~S.160 f


Das Fazit

Verglichen mit den anderen Teilen, fand ich diesen hier definitiv nicht so gut. Allerdings hat das Buch auch seine positiven Aspekte; es bringt Dich in Weihnachtsstimmung und ist damit ein ganz gutes Buch, mal eben zwischendurch unter einer kuscheligen Decke und mit einem Heißgetränk zu lesen. 

3/ 5 Sternen

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