"Verloren sind wir nur allein" - Mila Summers

Genre: Romantik, Jugendroman 

Verlag: One 

Erscheinungsdatum: 28.02.2020

Ausführung: Broschiert  

Seitenanzahl: 432

ISBN: 978-3-8466-0094-8

Preis: 12,90€

 

© Cover- und Zitatrechte: One



Klappentext

Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?


Rezension

Das Buch schildert die Geschichte hauptsächlich aus Skys Perspektive. Allerdings hat Mila Summers immer mal wieder Kapitel eingestreut, die Jeffs Sicht auf die Geschehnisse darstellen, wodurch man als Leser eine bessere Einsicht in seine Figur und seine Gefühle für Sky erhält. 

Die Kapitel, in denen Jeff erzählt sind süß, da hier die Stadien ihrer Beziehung am deutlichsten werden: Von "Ich nehme sie irgendwie unter meine Fittiche, da sie so verloren wirkt" über "wir verstehen einander" zu romantischen Gefühlen. 

 

Besonders berührend ist die Szene, in der er ihr seine Vergangenheit eröffnet. Mila Summers Schreibstil wird hier regelrecht poetisch, sie spielt mit den Worten und lässt immer wieder Metaphern und Vergleiche einfließen, die Jeffs Gefühle so treffend beschreiben, wie Worte überhaupt nur können: 

"Ich liebe ihr Lächeln. Es ist wie der erste Sonnenschein nach langem Regen. Unbeschreiblich schön. Und man erinnert sich noch daran, wenn der Regen wieder einsetzt. Ein Hoffnungsschimmer im Dunkeln."

- S. 231

"Trotz ihrer immer schwarzen Klamotten ist Sky so bunt wie die Macarons, von denen sie eben noch geschwärmt hat. Wie bunte Farbkleckse sind ihre kleinen Einwürfe, die Ablenkungen, die mir helfen sollen, mich endlich auf die Zielgerade zuzubewegen."

- S. 240 

Diese Szene ist definitiv meine Liebste und sie war der Moment, in dem ich mich wirklich in das Buch und dieses Pärchen verliebt habe. 

 

Jedoch wird nach dieser unglaublich aufwühlenden Szene nicht weiter thematisiert, wie Jeff denn nun seine traumatische Vergangenheit überwindet. Die Handlung dreht sich ab diesem Punkt nur noch um ihre Gefühle füreinander und Skys Probleme, mit denen sie zurechtkommen muss. Jeff hilft ihr dabei viel. Doch sollte eine Beziehung bekanntermaßen aus Geben und Nehmen beider Parteien bestehen. Ich fand, dass Sky sich nach diesem Gespräch nicht mehr genug um Jeffs Vergangenheit gekümmert hat und Jeff sich zu sehr auf Sky fixiert hat, statt sich auch mit sich selbst zu beschäftigen. Der Handlungsstrang rund um Jeffs innere Dämonen ist mit diesem einen klärenden Gespräch einfach abgerissen. 

 

"Verloren sind wir nur allein" will allerdings nicht heißen, dass Sky lediglich Jeff braucht, um nicht mehr verloren in ihrer Trauer um ihren Vater zu sein. 

Denn etwa die Hälfte des Buchs erzählt auch davon, wie Sky endlich wieder Freundschaften aufbaut. Der Prozess, den Sky durchmacht, um sich April und Rachel gegenüber zu öffnen ist einfach schön. Durch diese Geschichte erkennt man auch den großen Wert der Freundschaft. Die Freundschaft der drei ist einfach großartig und hat mich zu Beginn des Buchs noch mehr gepackt, als die Beziehung zwischen Jeff und Sky. 

 

Außerdem schildert das Buch, dass jeder anders mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgeht. Die Art und Weise, wie Sky anfangs mit ihrer Mutter umgeht und wie sie langsam wieder zusammenfinden, ist herzzerreißend. 


Fazit

Das Buch ist so viel mehr, als eine reine Liebesgeschichte. Es handelt vor allem davon, wie wichtig es ist, Menschen um sich zu haben, denen man vertraut und die sich bedingungslos um einen sorgen. 

Sehr berührend, ein absolut empfehlenswertes Buch. 

4/5 Sternen


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