"Herzmuschelsommer" - Julie Leuze

Genre: Romantik, Drama 

Verlag: Ravensburger 

Erscheinungsdatum: 18.04.2018

Ausführung: Taschenbuch  

Seitenanzahl: 352

ISBN: 978-3473544639

Preis: 5,99€

 

© Cover- und Zitatrechte: Ravensburger



Klappentext

Als die sechzehnjährige Kim erfährt, dass sie nach der Geburt mit einem anderen Baby vertauscht wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Kurz entschlossen fährt sie zu ihren leiblichen Eltern in die Bretagne um dort den Sommer zu verbringen. Zwischen windumtosten Klippen und sonnenheißen Muschelstränden versucht Kim herauszufinden, wo sie hingehört. Dies allein wäre schon aufwühlend genug, doch dann trifft Kim auch noch Padrig. Der nachdenkliche Junge berührt ihr Herz sofort. Doch er hat ein dunkles Geheimnis …


Rezension

Der Zwiespalt zwischen ihren „beiden Elternpaaren“ war wirklich sehr gut dargestellt. Die Protagonistin änderte ständig ihre Meinung, was mir persönlich sehr realistisch vorkam. Das beste daran war vor allem, dass ihre Meinung sich immer begründet weiterentwickelt. Man konnte ihrem Gedankenprozess folgen. 

Ich hätte mir jedoch eine tiefere Einsicht in Alex, ihren leiblichen Vater, gewünscht. Da wäre noch Potential vorhanden gewesen, diesen Charakter etwas weniger flach zu gestalten.

Auch Marianne, ihre leibliche Mutter, ist ein eher unrealistischer Charakter, zu einseitig-negativ dargestellt. Dabei hat sie definitiv ihre positiven Seiten. Die blieben jedoch unbeleuchtet. Schade. Andererseits ist diese Darstellung wiederum nachvollziehbar, da Marianne lediglich aus Kims Sicht dargestellt wird. 

 

Die Entwicklung einer Beziehung zu Padrig hat mir sehr gefallen. Amüsant waren dabei ihre etwas übers Ziel hinausschießende Vorstellungen davon, was in seiner Vergangenheit dafür gesorgt hatte, dass er derart distanziert wurde.  

 

 

- nun eine Spoilerwarnung -

 

 

Weniger gut gefallen hat mir die Tatsache, dass Titus ihr hinterhergefahren ist nachdem sie ewig lang keinen Kontakt mehr hatten... war das nicht doch etwas übertrieben?

Auch diese ganze Panik rund um diese dunkle See-Fee war etwas zu sehr aufgepusht. Wieso sollte Padrig jetzt unbedingt sterben? Der Grund für diese Angst hat sich mir jetzt nicht unbedingt erschlossen. Musste man hier noch auf Biegen und Brechen das bretonische Klischee der Abergläubigkeit mit einbinden?


Fazit

"Herzmuschelsommer" ist nicht einfach einer dieser zimmergleichen Sommer-Romantik-Romane (wie das Cover vielleicht vermuten lässt), sondern ist facettenreich und hat Tiefgang. 

Klare Leseempfehlung an euch. ;)

4 von 5 Sternen


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