Mein Lesejahr 2020

2018 hatte ich 102 Bücher gelesen, 2019 waren es 83 Bücher und dieses Jahr... 

Seit ich 2018 mit der Goodreads-Lesechallenge angefangen habe, setzte ich mir jedes Jahr das gleiche Ziel: 100 Bücher zu lesen. 2018 hatte ich das geschafft, 2019 dann nicht mehr und 2020 ... hatte ich es wieder nicht geschafft - trotz "guter Vorsätze" im letzten Jahr. 


Nun... 2020 war ein verrücktes Jahr. Das wissen wir wohl alle. 

Für mich persönlich war es allerdings ziemlich gut verlaufen. Mir ist durchaus bewusst, wie viel Glück ich damit hatte. 2020 ist in meinem Leben viel passiert: Ich hab mein Abitur geschrieben, habe angefangen zu arbeiten und Jura zu studieren. Es hat sich für mich viel geändert. Mit diesem Blogpost möchte ich unter anderem auch mal durchatmen, zur Ruhe kommen und zurückblicken. 

Also: mein Lesejahr 2020 war genauso durcheinander, wie das Jahr selbst eigentlich auch. Anhand einiger der 80 Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe, möchte ich gerne erzählen wie diese Bücher mich durchs Jahr begleitet haben. 
(Es waren 80 Bücher; keine 79 - "Frankreich - Betrachtungen zu Geschichte und Gegenwart" war auf Goodreads leider nicht auswählbar.)



"Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind

gelesen vom 17. Januar bis zum 21. Januar

Wenn ich jetzt so zurückblicke, ist es für mich fast verrückt darüber nachzudenken, dass ich Anfang des Jahres noch Schullektüren gelesen habe. Es hat sich seither derart viel für mich verändert, dass ich das wirklich kaum mehr glauben kann. Es klingt so lange her. "Frühlings Erwachen" war übrigens definitiv nicht meine liebste Lektüre, die ich in der Schule zu lesen hatte. Da hab ich mich mehr durchkämpfen müssen, als dass ich es genossen hätte zu lesen. Die Rezitation findet ihr übrigens hier

"Nachts an der Seine" von Jojo Moyes

gelesen am 17. März 

"Nachts an der Seine" war eines von fünf Büchern, die ich "gehamstert" habe, nachdem am 13. März wegen Corona zwei Wochen zu früh meine Unterrichtszeit geendet hat. Andere haben Klopapier gehamstert - ich Bücher. Außerdem war es das erste Buch, das ich im Lockdown Mitte März gelesen habe. In dieser einen Woche habe ich dann übrigens fast alle meine gehamsterten Bücher auf einmal gelesen und mit der Vorbereitung aufs Abitur begonnen. 

"House of earth and Blood - Crescent CIty 1" von Sarah J. Maas

gelesen vom 05. April bis zum 09. April

"House of Earth and Blood" markiert nun nicht unbedingt einen besonderen Abschnitt meines Jahres. Es ist hier allerdings in der Aufzählung enthalten, da es - mit Abstand - mein Lieblingsbuch des Jahres 2020 ist und weil ich SJM-Bücher allgemein einfach liebe. Ich liebe ihre Bücher so sehr, dass ich hier übrigens nicht auf die deutsche Version warten wollte, die dann im Herbst herauskam, sondern es stattdessen so schnell wie möglich online bestellt habe - von einem Gutschein, den ich bei Hugendubel gewonnen habe. (An dieser Stelle nochmals danke.)

 

Ich bin sehr gespannt, wie die Reihe weitergehen wird und hoffe inständig, dass Bryce und Hunt nicht schon im nächsten Band auseinander gerissen werden. Zuzutrauen wäre es Sarah J. Maas ja. *hust* Tamlin *hust*

"Truly" von Ava Reed

gelesen am 22. Juni 

"Truly" ist mit dabei, da es das erste Buch ist, welches ich gelesen habe nach meinem 18. Geburtstag (am 19. Juni) und weil es eines der Bücher ist, die ich zwischen den schriftlichen Abiturprüfung und meiner mündlichen Prüfung gelesen habe. Die Phase zwischen Schriftlichem und Mündlichen war richtiggehend entspannt: Es lagen vier Wochen dazwischen, in denen ich nur fürs Mündliche lernen musste (in meinem Falle nur für Religion). Die erste Woche hatte ich meine Schulsachen komplett beiseite gelegt und NICHTS gemacht. Das war seit März die erste längere Pause, die ich mir überhaupt gegönnt habe. Aber auch die restlichen drei Wochen habe ich mir viel Zeit für mich selbst genommen und weniger gelernt. Dafür habe ich viel gelesen. 

Mehr über meine Abi-Vorbereitungszeit erfahrt ihr hier und hier

"Ich wär dann bereit fürs Happy End" von Nora Miedler

gelesen vom 24. Juni bis zum 30. Juni

"Ich wär dann bereit fürs Happy End" habe ich über meine aller letzte Abi-Prüfung hinweg gelesen, wenn ich herunterkommen musste. Das Religiöse-Abi war am 29. Juni. Somit markiert dieses Buch das Ende meiner Schulzeit. Wahnsinn, oder? 
(Gefallen hat mir das Buch allerdings so gar nicht; der Schreibstil war absolut nicht mitreißend, die Hauptcharakter waren absolut langweilig und der Plot derart oberflächig, dass man nicht groß rätseln musste, wer der "geheimnisvolle" E-Mail-Freund ist.)

"Wie soll ich leben?: oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig antworten" von Sarah Bakewell

gelesen vom 22. Juli bis zum 04. August

"Wie soll ich leben?" hat mir 2020 von all den Büchern, die ich gelesen habe, am meisten mitgegeben: Montaigne ist eine spannende historische Person - Politiker, der erste Essayist und doch ein Mensch, wie du und ich. Außerdem lebte er in einer geschichtlich brisanten Zeit. Auch diese schildert Sarah Bakewell gemeinsam mit Montaignes Biografie auf spannende und interessante Weise - sehr empfehlenswert!

"Frankreich - Betrachtungen zu Geschichte und Gegenwart" von Nikolaus Meyer-Landrut

Dieses Buch markiert den Beginn meines ersten Jobs. Das "Frankreich-Buch" war das erste Projekt, welches ich auf der Arbeit angegangen bin, denn ich durfte es Korrekturlesen. Das war für mich eine unglaublich spannende und interessante Erfahrung. Obwohl ich das Buch vier oder fünf Mal zu diesem Zweck wieder und wieder gelesen habe, wurde es mir nicht langweilig. Nikolaus Meyer-Landrut war Botschafter in Frankreich und erzählt (auch unter Einbindung, von Menschen, die er während dieser Zeit getroffen und gesprochen hatte) von einigen Frankreich prägenden Ereignissen, die mich dieses Land nochmal auf völlig neue Weise begreifen lernten. 

"Madly" von Ava Reed

gelesen vom 06. Oktober bis zum 08. Oktober

"Madly" markiert die Zeit in 2020, in der ich mit Abstand am meisten gelesen habe: die Herbstferien, in denen ich schließlich praktisch jeden Tag ein Buch beendet habe. So viel und so entspannt hatte ich schon lange nicht mehr gelesen und ich denke gerne an diese schöne Zeit zurück.

Insgesamt habe ich in diesen Herbstferien 13 Bücher gelesen, womit ich schon fast meinen Rückstand in der Lesechallenge aufgeholt hätte. 

Danach ging meine Lesezeit aber vollkommen bergab. Seit Ende Oktober bis Jahresende habe ich nur noch 7 Bücher gelesen. Ich hatte mit meinem am 01. November beginnenden Studium und dem Arbeiten nebenher einfach zu viel um die Ohren. 


Und 2021...?

Die gegen Jahresende verlorene Lesezeit werde ich voraussichtlich auch 2021 wieder während des Semesters verlieren. Wenn ich etwas anderes behaupten würde, wäre das illusorisch. 

Aber ich halte an meinem Ziel von 100 Büchern fest; dann lese ich eben in den Semesterferien ein wenig mehr. Denn: Ich liebe das Lesen. Zu Lesen ist das Einzige, was mich einfach alles vergessen lässt und mir erlaubt, wegzureisen (tatsächlich reisen kann man während Corona ja ohnehin nicht) und die Seele baumeln zu lassen. Ich weiß, dass ich diese Lesezeit brauche, um meinem Kopf eine Auszeit zu gönnen. Daher nehme ich mir auch fürs neue Jahr wieder vor, zu lesen was das Zeug hält. 



Abschließend möchte ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Ich wünsche euch allen ein ganz tolles Jahr 2021. Ich wünsche euch Zeit der Ruhe und der Entspannung, ganz viel Erfolg und dass eure Neujahrswünsche in Erfüllung gehen mögen.

 

Ganz liebe Grüße 

Eure Sophia



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